Fernwirkanlagen in der Elektroenergieversorgung

Unter Fernwirktechnik versteht man die Fernüberwachung und -steuerung von räumlich getrennten, technischen Anlagen und Systemen mit Hilfe der Kommunikationstechnik.
Die grundlegenden Aufgaben eines Gebäudeleitsystems, Sicherheitssystems oder sonstigen Überwachungssystems lassen sich in mehrere Teilbereiche untergliedern, wie das Erfassen und Alarmieren, das Schalten, Steuern und Regeln, sowie die Auswertung von vorhandenen Daten.
Durch die Erweiterung eines Systems mit der Fernwirktechnik wird die Ortsunabhängigkeit der Leitzentrale erreicht. Unter Fernwirktechnik können alle Lösungen verstanden werden, die eine Abfrage, Steuerung und Überwachung technischer Einrichtungen über Fernnetze (Datenfernübertragung (DFÜ), über Telefon, ISDN, Bündelfunk usw.) ermöglichen.
Da eine direkte Steuerung der entsprechenden Schaltgeräte über lange Distanzen unwirtschaftlich wäre, hat man als Bindeglied das Fernwirkgerät, welches alle Informationen in Melde- und Steuerrichtung in Fernwirktelegramme kodiert und über eine zweiadrige Telefonleitung oder mittels Lichtwellenleiter (LWL) überträgt.
So kann man es z.B. durch die Anbindung aller Umspannwerke eines Energieversorgungsunternehmens (EVU's) an eine zentrale Netzleitstelle möglich machen, sich einen Gesamtüberblick des elektrischen Versorgungsnetzes zu verschaffen und von zentraler Stelle bei Störungen oder Schaltanforderungen zu steuern.
Das Hauptanwendungsgebiet der Fernwirktechnik im EVU-Bereich liegt in der Steuerung und Überwachung von örtlich entfernten unbesetzten Umspannwerken und Stationen, die sonst nur mit unverhältnismäßig hohem Personalaufwand kontrolliert oder bedient werden könnten.

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